Die Brüder Leo und Max Bloch
und ihr Vetter Adolf Bloch – die
zweite Generation des
Familienverbandes Bloch –
führte den 1909 in Urberach
neu gegründeten Hauptsitz des
Hutstoffwerks „Bloch & Hirsch“.
Sie hatten zuvor im Jahr 1906
die Leitung des Unternehmens
in Offenbach am Main
übernommen und bis dato das
Vermögen der Familie
ansehnlich vergrößert. Robert
Bloch war der jüngere Bruder
von Adolf Bloch und wurde
1914 stiller Teilhaber des
Unternehmens. Nach dem Tod
seiner Mutter im Herbst 1922
besuchte er zusammen mit
seiner Frau Elise ab 1923
regelmäßig Urberach, weil er –
im Unterschied zu den anderen
Mitgliedern des
Familienverbandes Bloch –
beabsichtigte, dort hin zu
ziehen. Ab dieser Zeit trat er in
Urberach auch als Mäzen auf
und beschenkte unter anderem
Kinder, die von den
katholischen Schwestern
betreut wurden. Ab 1923 ließ er
sich am Waldrand in Richtung
Messel eine Villa bauen, die er
Ende Mai 1927 mit seiner Frau
bezog (die heutige „Oase“).
Unter den in Urberach
lebenden 20 bis 25 Juden (bei
einer Gesamteinwohnerzahl
von damals knapp 2500
Personen) machte ihn sein
gehobener Besitzstand zu einer
Ausnahmeerscheinung.
Da Robert Bloch in Urberach als
Mäzen bekannt war und man
ihn – fälschlicherweise – für
den Besitzer des Hutstoffwerks
hielt, wurde bereits im März
1925 eine neue, zur
Wohnbebauung angelegte
Straße nach ihm benannt: die
Robert-Bloch-Straße.